Bereits seit 18 Jahren besteht das Hilfsprogramm «Topal obyad» des Bulgarischen Roten Kreuzes. Es versorgt bedürftige Schüler:innen mit Mahlzeiten und stillt damit nicht nur Hunger, sondern verhindert auch zahlreiche Schulabbrüche.
Von Martin Zoller
Das Konzept ist so einfach wie erfolgreich: Das Bulgarische Rote Kreuz bietet benachteiligten Schüler:innen jeden Mittag eine kostenlose warme Mahlzeit an. Damit werden nicht nur deren Eltern finanziell entlastet, die Schüler:innen erhalten auch eine besondere Motivation, weiterhin die Schule zu besuchen, und können zumindest einmal am Tag ausgewogen und ausreichend essen. Das Programm trägt zu einer normalen körperlichen Entwicklung der armutsbetroffenen Jugendlichen bei und reduziert die durch Mangelernährung entstehenden Gesundheitsrisiken. Rund 1500 Kinder an Schulen in ganz Bulgarien werden jedes Jahr vom Roten Kreuz mit Mahlzeiten versorgt.
Hohe Schulabbruchquote
Der Mahlzeitendienst verhindert jährlich zahlreiche Schulabbrüche. Dennoch
scheiden in den letzten 10 Jahren immer etwa 12-14% der Jugendlichen vorzeitig aus dem Bildungssystem aus (Quelle: Eurostat). Das sind zwar ähnlich viele wie in Deutschland oder in Ungarn, aber deutlich mehr als die Quote von 9%, die die EU als Ziel für 2030 vorgibt und die eine Mehrheit der EU-Staaten bereits unterschreitet. Es braucht also zusätzliche Anstrengungen in diesem Bereich.
Etabliertes Hilfsprojekt
Das Programm «Warmes Mittagessen» besteht bereits seit 18 Jahren und wird zum Teil aus Sammelaktionen in Bulgarien finanziert. Der Förderverein «Variant 5» hat das Programm auch schon verschiedentlich unterstützt, weil es aus unserer Sicht einen wichtigen Beitrag leistet, um die Perspektiven benachteiligter Kinder und Jugendlicher zu verbessern. Dieses Jahr fehlen in der Region Targoviste noch Mittel, weshalb wir vom örtlichen Roten Kreuz gebeten wurden, «Topal Obyad» erneut zu unterstützen. Das geht nur dann, wenn sich genügend Spender:innen gegenüber dem Förderverein grosszügig zeigen. Wir freuen uns über jeden Beitrag mit dem Vermerk «Wintersammlung»!
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